Sonntag, 10. Dezember 2017

Fake-Shops: 8 Tipps für sicheres Weihnachtsshopping

Im Dezember, dem umsatzstärksten Onlinehandel-Monat, entstehen viele gefälschte Internet-Verkaufsplattformen



Kurz vor Weihnachten steigen die Umsätze des Einzel- und Onlinehandels auf die höchsten Werte des Jahres. Doch Vorsicht bei vermeintlichen Schnäppchen: Auch Cyberkriminelle wollen als Fake-Shop-Betreiber am Weihnachtsgeschäft mitverdienen. Bei Fake-Shops handelt es sich um gefälschte Online-Shops, die seriösen Angeboten nachempfunden sind. Häufig nutzen Fake-Shops kopiertes Bildmaterial und gefälschte Gütesiegel aus bekannten Onlineshops, um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen. Die Preise liegen im Allgemeinen deutlich unter dem üblichen Durchschnitt.

Ein erster Hinweis auf einen Fake-Shop: Er bietet ausschließlich Vorkasse oder Auslandsüberweisung als Zahlungsmethode an. Bleibt dann die Lieferung der bestellten Ware aus oder wird minderwertige Ware geliefert, dann haben die Kunden das Nachsehen. Fake-Shops sind meist nur kurze Zeit online, gehen dann vom Netz und tauchen nach kurzer Zeit wieder an anderer Stelle auf.

„Wir empfehlen Kunden bereits bei leichten Zweifeln eine kurze Hintergrundrecherche, um Fake-Shops zu enttarnen,“ erklärt Peter Meyer, Leiter Cyber Security Services im eco Verband der Internetwirtschaft e. V. „Über die Adresse und die Bankdaten des Shops lässt sich einfach recherchieren, welche Erfahrungen andere Kunden mit dem jeweiligen Anbieter gemacht haben.“

Diese 8 Merkmale weisen auf einen Fake-Shop hin:
  1. Die Daten werden nicht verschlüsselt übertragen. Ob ein Shop verschlüsselt überträgt, ist im Browser am Schlosssymbol und der https-URL zu erkennen.
  2. Als Zahlungsmethode wird ausschließlich Vorkasse angeboten.
  3. Die Internet-Adresse ähnelt einem bekannten seriösen Shop, hat aber eine andere Endung. Statt quelle.de lautet die Adresse zum Beispiel quelle.org.
  4. Das Impressum ist unvollständig, es fehlen Hinweise zu Widerruf oder Versandkosten.
  5. Alle Kundenbewertungen sind durchweg positiv.
  6. Die allgemeinen Geschäftsbedingungen fehlen ganz oder sind in einem schlechtem Deutsch verfasst.
  7. Gütesiegel sind nicht mit der Vergabestelle des Siegels verlinkt.
  8. Auf anderen Seiten im Netz warnen Erfahrungsberichte und Bewertungen anderer Kunden vor dem Fake-Shop.

„Sind Angebote zu gut sind um wahr zu sein, dann hilft ein gesundes Misstrauen,“ so Meyer. „Besonders bei hochwertigen Markenartikeln, die deutlich unter Warenwert verkauft werden, sollten Kunden kritisch hinterfragen, ob der Preis realistisch ist und im Zweifel Nachforschungen anstellen.“

Weitere Informationen und Hilfsangebote für Opfer von Fake-Shops sind erhältlich unter https://wiki.botfrei.de/Fake-Shops.

Montag, 6. November 2017

Nur jeder Fünfte hält seine Daten im Netz für sicher

Jeder Dritte vertraut Staat und Behörden beim Umgang mit persönlichen Daten




Berichte über Geheimdienste, die Daten im Internet absaugen und über Hacker, die Daten von Nutzern großer Online-Plattformen ausspähen: Nur jeder fünfte Internetnutzer (20 Prozent) in Deutschland hält seine Daten im Netz für sicher. 78 Prozent geben dagegen an, ihre Daten seien online eher (40 Prozent) oder völlig (38 Prozent) unsicher. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 1.017 Internetnutzern ab 14 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. 

Damit hat sich an der Einschätzung der Bürger verglichen mit dem Vorjahr praktisch nichts geändert. Ganz anders sah es vor sechs Jahren aus. Damals hielten noch 41 Prozent ihre Daten im Netz für sicher. Im Sommer 2013, kurz nach den ersten Berichten über weitreichende Ausspähungen des Internets durch den US-Geheimdienst NSA, sank der Wert auf 29 Prozent und brach im Mai 2014 auf 13 Prozent und damit seinen bisherigen Tiefststand ein. „Fehlendes Vertrauen in digitale Dienste ist ein Innovationshemmnis und führt dazu, dass wir Anwendungen etwa im Bereich E-Government oder im Gesundheitswesen nicht nutzen, obwohl sehr viele Menschen davon profitieren könnten“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Die Verbraucher müssen in die Lage versetzt werden, Möglichkeiten und Risiken der digitalen Welt selbst zu bewerten.“

Das geringste Vertrauen wird den sozialen Netzwerken entgegengebracht


Das höchste Vertrauen bei den Bürgern genießen beim Umgang mit ihren Daten der eigene Internet-Zugangsanbieter sowie der eigene E-Mail-Anbieter (je 49 Prozent). Das geringste Vertrauen wird den sozialen Netzwerken entgegengebracht (15 Prozent). Der Wirtschaft allgemein vertraut aktuell jeder Dritte (33 Prozent). Ebenfalls 33 Prozent geben an, staatlichen Stellen beim Umgang mit ihren persönlichen Daten zu vertrauen. Der Anteil ist damit erstmals seit Beginn der NSA-Affäre wieder über 30 Prozent gestiegen Zugleich ist dies ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr, damals brachte nur rund jeder Vierte (24 Prozent) Staat und Behörden Vertrauen entgegen. „Staatliche Stellen wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie, das Bundesamt für Verfassungsschutz, aber auch die Landeskriminalämter haben in den vergangenen Jahren viel dafür getan, zu einem verlässlichen Partner von Bürgern und Wirtschaft im Kampf gegen Cyberkriminelle zu werden“, so Berg. „Dieser Weg muss konsequent fortgesetzt werden.“

Hinweis zur Methodik: 
Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Umfrage, die Bitkom Research durchgeführt hat. Dabei wurden 1.017 Internetnutzer ab 14 Jahren befragt. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragestellungen lauteten: „Was glauben Sie, wie sicher sind Ihre persönlichen Daten im Internet im Allgemeinen?“ und „Wie stark vertrauen Sie im Allgemeinen den folgenden Organisationen, wenn es um den Umgang mit Ihren persönlichen Daten geht?“.

Freitag, 20. Oktober 2017

Digitalisierung: Zuhause sicher vernetzt

Smart Home Anwendungen werden immer beliebter


Quelle: Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik

Anlässlich des European Cyber Security Month (ECSM) 2017 weist das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gemeinsam mit dem Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) in der dritten Oktoberwoche auf die Bedeutung der „Cyber-Sicherheit zuhause“ hin. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Absicherung des Smart Home.

"Gerade bei der Vernetzung des eigenen Zuhauses werden die Tragweite und Bedeutung der Digitalisierung für Bürgerinnen und Bürger erfahrbar. Smart Home Anwendungen werden immer beliebter, denn sie versprechen einen Gewinn an Komfort und Effizienz", erklärt BSI-Präsident Arne Schönbohm. "Dabei fallen allerdings auch zahlreiche persönliche Daten an und die Kontrolle bestimmter Funktionen wird durch die Anbindung ans Internet auch von außen möglich. Deswegen ist es unerlässlich, neben Komfort und Preis auch die Frage nach der Sicherheit des eigenen Heimnetzwerkes und der einzelnen Anwendungen zu stellen. Um Anwendern diese Einschätzung zukünftig zu erleichtern, arbeitet das BSI derzeit an der Entwicklung eines Gütesiegels, einer Art „Blauen Engel“ der IT-Sicherheit."

Immer mehr Bürgerinnen und Bürger setzen auch beim Einbruchsschutz auf Smart Home Anwendungen. Gerhard Klotter, Vorsitzender der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes, betont: "Moderne Technologien können nicht nur einen Beitrag zum Schutz vor Einbruch leisten, sondern auch das genaue Gegenteil bewirken. Das vernetzte Zuhause kann schnell zum Einstiegstor für Hacker und Kriminelle werden. Mechanische Sicherungen, die sinnvoll aufeinander abgestimmt sind, stehen daher beim Einbruchsschutz an erster Stelle." Am besten ist es, die mechanische Sicherungstechnik mit der elektronischen Überwachung sinnvoll zu kombinieren. Smart Home Anwendungen stellen allenfalls eine Ergänzung dar, sofern bei ihrem Einsatz die Empfehlungen des BSI und der Polizei für ein sicheres, vernetztes Zuhause beachtet werden.

Empfehlungen für ein sicheres, vernetztes Zuhause


  • Der Router ist das Zugangstor vom Internet in das Heimnetzwerk und damit von besonderer Bedeutung für die Sicherheit des Heimnetzwerkes. Bei der Wahl des Routers sollten Verbraucher darauf achten, dass für das Gerät Sicherheitsupdates zur Verfügung gestellt werden. Voreingestellte Standardpasswörter sollten bei der Einrichtung geändert werden. In der Regel lässt sich über den Router eine zentrale Firewall einrichten. Zudem ist es ratsam, nicht benötigte Funktionen und den Fernzugang am Router zu deaktivieren.
  • Das Bereitstellen von Softwareupdates über einen längeren Zeitraum und eine verschlüsselte Kommunikation der Geräte im Heimnetzwerk und im Internet sind zwei wichtige Kriterien, die bei der Auswahl smarter Geräte berücksichtigt werden sollten. Wird ein Gerät in Betrieb genommen, sollte es im ersten Schritt mit einem individuellen Passwort geschützt werden.
  • Bei vielen Smart Home Anwendungen sollten Anwender vor dem Kauf zwischen Komfort und Funktionalität sowie Sicherheit und Datenschutz abwägen. Man sollte sich bewusst machen, welche Daten durch eine Anwendung gesammelt und gespeichert werden, insbesondere wenn personenbezogene Daten erhoben werden, obwohl sie nicht für die Erbringung der Dienste erforderlich sind. Hier muss jeder für sich entscheiden, wann es gegebenenfalls sinnvoll ist, für mehr Sicherheit Komfort und Funktionalität einzuschränken.

Weitere Informationen und Empfehlungen zum vernetzten Zuhause hat das BSI unter www.bsi-fuer-buerger.de/IoT zusammengestellt. Dort ist auch ein Video abrufbar, das die Risiken und Empfehlungen verdeutlicht.

Dienstag, 3. Oktober 2017

Haushaltsroboter erobern das Eigenheim

42 Prozent können sich vorstellen, einen Roboter im Haushalt einzusetzen




Nie wieder Staubsaugen, Fensterputzen oder Rasenmähen – jeder Zweite steht Haushaltsrobotern offen gegenüber und würde bestimmte Aufgaben rund um Haus und Garten abgeben. 

Bei 15 Prozent der Bundesbürger haben die autonomen Geräte bereits den Sprung in die eigenen vier Wände geschafft. 42 Prozent können sich für die Zukunft vorstellen, einen Roboter zu nutzen. 16 Prozent beobachten die Entwicklung noch und sehen die Helfer vorerst nicht im Eigenheim und 26 Prozent geben an, die Technologie privat nicht nutzen zu wollen. 

Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 1.007 Bundesbürgern im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. „Aktuell kommen immer mehr Roboter zu immer günstigeren Preisen auf den Markt, die uns zuhause bei alltäglichen Aufgaben unterstützen oder sie sogar komplett übernehmen können“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Die Verbraucher können von diesem technologischen Fortschritt profitieren und sich den Alltag erleichtern lassen.“ 

In vielen Fällen würde so auch etwas für den Umwelt- und Ressourcenschutz getan. So können Rasenmähroboter auch auf großen Flächen mit Ökostrom statt Benzin betrieben werden, oft sind die Geräte sehr viel kleiner und verbrauchen weniger Ressourcen bei der Herstellung. Rohleder: „Vor mehr als 50 Jahren zogen Wasch- und Spülmaschinen in die Wohnungen ein. Jetzt beginnt die große zweite Welle der Automatisierung im Haushalt.“

Acht von zehn der Befragten, die Interesse an Robotern haben, wollen ihn primär als Haushaltshilfe etwa zum Staubsaugen oder Wischen einsetzen (82 Prozent), aber auch Unterstützung bei der Gartenarbeit ist gefragt (41 Prozent). Jeder Zweite will die Sicherheit in seinen eigenen vier Wänden mit Hilfe von Robotern erhöhen und würde ihm die Überwachung seines Zuhauses anvertrauen (49 Prozent). Nur wenige können sich die technischen Helfer hingegen zum Lernen oder zur Nachhilfe (15 Prozent) sowie in der Pflege von alten oder kranken Angehörigen im Haushalt (14 Prozent) vorstellen.

Zwei Drittel der Interessenten geben an, sich einen Roboter möglichst kaufen zu wollen (66 Prozent). Für 29 Prozent wäre das Mieten die bevorzugte Option. „Die Gerätepreise sinken und machen Haushaltsroboter jetzt für die breite Bevölkerung erschwinglich“, so Rohleder. Kaufen wird damit für immer mehr Menschen zu einer Option, aber knapp jeder Dritte will die Technologie erst einmal testen.

Von den Befragten, die kein Interesse an den smarten Haushaltshilfen haben, wollen 37 Prozent grundsätzlich nicht, dass ein Roboter ihre Arbeit übernimmt. Ein Drittel gibt an, keinen Mehrwert in der Technologie zu erkennen und diese nicht zu brauchen (33 Prozent). Jeder Vierte hält die Roboter noch nicht für ausgereift genug (26 Prozent) und jeder Fünfte weiß nicht, wie er mit der Entwicklung umgehen soll (20 Prozent). 17 Prozent fehlt das Vertrauen in die Technik und 14 Prozent geben an, sich noch nicht ausreichend mit der Thematik auseinandergesetzt zu haben.

Hinweis zur Methodik: 

Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Befragung, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.007 Personen ab 14 Jahren befragt. Die Fragestellungen lauteten: „Aktuell kommen immer mehr Roboter auf den Markt, die Menschen bei den täglichen Arbeiten im Haushalt unterstützen oder sogar Aufgaben komplett übernehmen können, z.B. das Staubsaugen oder Rasenmähen. Können Sie sich vorstellen, so einen Roboter zu nutzen?“, „Für welche der folgenden Aufgaben können Sie sich vorstellen, einen solchen Roboter zu nutzen?“, „Würden Sie einen solchen Roboter lieber kaufen oder lieber mieten?“ sowie „Aus welchen Gründen können sie sich nicht vorstellen, einen solchen Roboter zu nutzen?“.

Freitag, 22. September 2017

Landesregierung initiiert "Cyberwehr Baden-Württemberg"

Baden-Württemberg soll zur digitalen Leitregion werden


Ministerpräsident Winfried Kretschmann (r.) und der Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration, Thomas Strobl (l.)
Quelle: Staatsministerium Baden-Württemberg

Baden-Württemberg baut eine Cyberwehr auf. Sie soll eine Kontakt- und Beratungsstelle vor allem für kleine und mittlere Unternehmen sowie eine landesweite Koordinierungsstelle bei Hackerangriffen. Dabei wird die Cyberwehr eng mit Sicherheitsbehörden, Wirtschaft und Wissenschaft vernetzt.

„Baden-Württemberg soll zur digitalen Leitregion werden, dazu haben wir vor dem Sommer die Digitalisierungsstrategie digital@bw vorgestellt. Eine wichtige Voraussetzung dabei ist die Cybersicherheit. Gefahren und Angriffen aus dem Netz müssen wir uns gezielt entgegenstellen, denn Cyberattacken wie Wannacry verunsichern die Bürgerinnen und Bürger und sie gefährden Geschäftsmodelle“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann.

„Für jedes digitale Projekt ist Daten- und Übertragungssicherheit eine notwendige Grundlage. Digitale Assistenzsysteme in der Pflege, das autonome Fahren oder beispielsweise Smart Home Anwendungen – all das wird nur funktionieren, wenn es sicher ist. Deshalb starten wir jetzt schwerpunktmäßig Projekte, um Baden-Württemberg im Bereich der Cybersicherheit ganz nach vorne zu bringen“, so der Stellvertretende Ministerpräsident und Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration, Thomas Strobl, der zuvor im Ministerrat einen Mündlichen Bericht zur „Cyberwehr Baden-Württemberg“ gegeben hatte. 

Das Land wird hierfür die „Cyberwehr Baden-Württemberg“ aufbauen: eine Kontakt- und Beratungsstelle vor allem für kleine und mittlere Unternehmen sowie eine landesweite Koordinierungsstelle bei Hackerangriffen. „Die Cyberwehr ist die Feuerwehr des 21. Jahrhunderts, erreichbar an sieben Tage in der Woche, 24 Stunden am Tag. Wir schaffen damit eine Stelle mit einheitlicher Notfallnummer. Die Cyberwehr wird zudem eine Einrichtung, die die Notfall-Hilfe mit bereits bestehenden Einrichtungen verknüpft und Unternehmen damit eine ganzheitliche Lösung für Cybersicherheit bietet“, so Strobl weiter.

Enge Vernetzung mit Sicherheitsbehörden, Wirtschaft und Wissenschaft


Zusammen mit Cyber-Spezialisten aus Wirtschaft, Forschung und Verwaltung werde dort an standardisierten Vorgehen bei Hackerangriffen gearbeitet, Qualitätsanforderungen für die digitale Notfallhilfe definiert und Zertifizierungen für regionale Experten durchgeführt. Die Cyberwehr wird dabei eng mit bestehenden Institutionen wie dem ZAC (zentrale Ansprechstelle Cybercrime) beim Landeskriminalamt, dem Landesamt für Verfassungsschutz im Bereich der Cyberspionage, dem CERT BW (Computer Emergency Response Team Baden-Württemberg) und dem Forschungszentrum Informatik am Karlsruher Institut für Technologie zusammenarbeiten.

Der Aufbau eines entsprechenden Netzwerks beginne noch in diesem Monat. Nach einer ersten Pilotphase von 15 Monaten soll die Cyberwehr dann in der Fläche verankert werden. Das Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration habe für die Cyberwehr im kommenden Haushalt rund drei Millionen Euro angemeldet, hinzu kommen acht Millionen Euro für weitere Maßnahmen im Bereich der Cybersicherheit.

„Natürlich arbeiten wir dabei auch eng mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, dem BSI, zusammen. Ich habe mich deshalb mit dem BSI-Präsidenten Arne Schönbohm auf einen noch engeren Austausch verständigt und angeregt, eines der geplanten Verbindungsbüros des BSI bei uns in Baden-Württemberg anzusiedeln“, so Minister Thomas Strobl.

Hohe Dunkelziffer bei Hackerangriffen


Laut einer Online-Befragung zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland, die für das BSI durchgeführt wurde, waren im Jahr 2016 rund 66 Prozent der Institutionen Ziel von Cyberangriffen. Bei knapp der Hälfte waren die Angriffe erfolgreich. „Das werden wir in einer Studie zur Cybersicherheit jetzt speziell für Baden-Württemberg in den Blick nehmen. Gerade bei Cyberangriffen gehen wir von einer hohen Dunkelziffer aus. Deshalb werden wir genauer untersuchen in welcher Art und Weise gerade kleine und mittlere Unternehmen von Cyberattacken betroffen sind und was wir daraus für Lehren ziehen können“, so der Digitalisierungsminister.

„Klar ist jedenfalls schon jetzt: Ziel von Cyberangriffen sind nicht nur Großunternehmen, sondern beispielsweise auch Handwerksbetriebe, niedergelassene Ärzte oder kleine und mittlere Unternehmen. Für diese ist die ‚Cyberwehr Baden-Württemberg‘ eine verlässliche und kompetente Kontaktstelle – das ist für das Mittelstandsland Baden-Württemberg von großer Bedeutung“, so Ministerpräsident Kretschmann.

„Um die Schlagkraft im Bereich der Cybersicherheit zu erhöhen, werden wir auch ganz gezielt innovative Startups aus dem Bereich der IT-Sicherheit fördern. Mit dem IT-Security Lab setzen wir jetzt auch ein Programm auf, das jungen IT-Unternehmen hilft, ihre Produkte und Dienstleistungen zur Marktreife zu bringen“, so Strobl. Dabei sollen jährlich bis zu zehn Gründungsvorhaben aus dem Bereich Cybersicherheit und insgesamt bis zu 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch Spezialisten betreut werden, denn hohe IT-Sicherheitsstandards werden immer mehr zu einem Wettbewerbsvorteil auf den Weltmärkten. „Wir wollen dabei auch den Wettbewerb und den Innovationsgrad für Sicherheitslösungen ankurbeln“, so Digitalisierungsminister Thomas Strobl.

Freitag, 1. September 2017

Nur vier von zehn Unternehmen sind auf Cyberangriffe vorbereitet

Vor allem kleinere Unternehmen haben keinen Notfallplan für Sicherheitsvorfälle



Digitale Wirtschaftsspionage, Sabotage oder Datendiebstahl kann jedes Unternehmen treffen – doch die wenigsten sind für diesen Fall vorbereitet. Wenn die Sicherheitssysteme einen Hackerangriff melden oder die IT-Systeme von außen lahmgelegt werden, gibt es gerade einmal in 4 von 10 Unternehmen (43 Prozent) ein Notfallmanagement das festlegt, was zu tun ist. 

Dabei sind selbst die Betreiber sogenannter kritischer Infrastrukturen (KRITIS) wie etwa Energieversorger oder Finanzdienstleister kaum besser vorbereitet als die übrigen Branchen. So verfügen 53 Prozent der KRITIS-Unternehmen über einen Notfallplan, bei den Nicht-KRITIS-Unternehmen sind es 41 Prozent. Das ist das Ergebnis einer Studie des Digitalverbands Bitkom, für die 1.069 Geschäftsführer und Sicherheitsverantwortliche quer durch alle Branchen repräsentativ befragt wurden. 

Unter den großen Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern verfügen rund zwei Drittel (68 Prozent) über ein Notfallmanagement, bei Mittelständlern mit 100 bis 499 Mitarbeitern sind es 61 Prozent und bei den kleineren Unternehmen mit 10 bis 99 Mitarbeitern haben sich sogar nur 40 Prozent vorbereitet. 

„Die Verantwortlichen in den Unternehmen sollten erkennen, dass die Gefahr digitaler Angriffe real ist. Wer darauf verzichtet, einen entsprechenden Notfallplan zu erstellen und kein Notfallmanagement etabliert, der gefährdet die Sicherheit des eigenen Unternehmens, seiner Mitarbeiter, Partner und Kunden“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg.

Ein betriebliches Notfallmanagement legt in schriftlicher Form Sofortmaßnahmen fest, die erfolgen müssen wenn etwa die Produktion aufgrund digitaler Angriffe lahmgelegt wird, wichtige Webseiten wie Online-Dienste oder Online-Shops nicht erreichbar sind oder aber sensible Unternehmensdaten abfließen. Ziel ist es, den jeweiligen Cyberangriff möglichst rasch zu unterbinden, die Integrität der Daten zu schützen und die Arbeitsfähigkeit des Unternehmens wieder herzustellen. 

Die Maßnahmen für die Erarbeitung eines Notfallmanagements können dabei vom Erstellen einer Kontaktliste mit den wichtigsten Ansprechpartnern bis hin zu mehrtägigen Übungen reichen, bei denen verschiedene Szenarien durchgespielt werden. Das Notfallmanagement sollte auch festlegen, in welchen Fällen externe Dienstleister hinzugezogen werden, wann staatliche Stellen eingeschaltet oder wie Mitarbeiter oder auch die Öffentlichkeit von dem Vorfall informiert werden können. Berg: „Unternehmen, die ein Notfallmanagement etablieren, können im Krisenfall schneller reagieren und machen weniger Fehler“, sagt Berg.


Informationen zum Notfallmanagement bei IT-Angriffen finden sich beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik unter http://bit.ly/1O8ewxU oder bei Deutschland sicher im Netz unter http://bit.ly/1GKt18o.

Weitere Ergebnisse der Bitkom-Studie zu „Wirtschaftsschutz in der digitalen Welt“: 




Hinweis zur Methodik: 
Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.069 Unternehmen mit 10 oder mehr Mitarbeitern befragt. Die Interviews wurden mit Führungskräften durchgeführt, die in ihrem Unternehmen für das Thema Wirtschaftsschutz verantwortlich sind. Dazu zählen Geschäftsführer sowie Führungskräfte aus den Bereichen Unternehmenssicherheit, IT-Sicherheit, Risikomanagement und Finanzen. Die Umfrage ist repräsentativ für die Gesamtwirtschaft.

Samstag, 19. August 2017

Zum Start der Fussball-Bundesliga: Sport-Übertragungen wandern ins Internet

Von Bundesliga bis Champions League: Übertragungen großer Sportereignisse über IPTV gewinnen an Bedeutung



Das Internet gewinnt als Übertragungsmedium für große Sportevents an Bedeutung: Ab der kommenden Saison 2017/2018 sind einige Spiele der Fußball Bundesliga wohl nur online oder über Satellit zu empfangen. In den USA will Facebook Livestreams der Champions League gemeinsam mit einem US-Sender anbieten. „Sport ist ein Treiber des Live-Streamings und ein Spielfeld für innovative Technologie-Trends“, sagt Markus Schaffrin, Geschäftsbereichsleiter Mitgliederservices im eco – Verband der Internetwirtschaft e. V.

Online-Übertragung immer beliebter für Live-Ereignisse


Mit dem Trend zu IPTV wachsen auch die Anforderungen an die übertragende Netzwerk-Infrastruktur in Deutschland. Nutzer erwarten eine permanent gute Online-Verbindung und eine Übertragung ohne große Zeitverzögerung. 

Während auf dem eigenen Bildschirm der Ball noch rollt, die Nachbarn schon jubeln zu hören, schmälert schließlich den Spaß am Live-Ereignis. „Die Internetwirtschaft ist gut darauf vorbereitet, für große Online-Live-Events auch zu Spitzenzeiten ausreichend Bandbreiten und Ressourcen anzubieten“, so Schaffrin. Das bestätigt auch Daniel Melzer, CTO des weltgrößten Internet-Austauschknotens DE-CIX in Frankfurt a. M.: „Selbst zu den Spitzenspielen der Handball-Weltmeisterschaft im Januar 2017 in Frankreich, die in Deutschland ja nur übers Internet zu empfangen waren, haben wir keine signifikanten Steigerungen des Datendurchsatzes festgestellt. Ob die Spitzenspiele der Fußball-Bundesliga zu einer messbaren Erhöhung führen, das wird die kommende Saison zeigen.“

Illegale Streaming-Portale verbreiten Viren


Von illegalen Streaming-Angeboten rät der eco Verband, tunlichst die Finger zu lassen. Cyberkriminelle verbreiten ein bestehendes Signal widerrechtlich weiter, sparen sich dabei den Rechteeinkauf und verlangen dafür teilweise sogar eine Gebühr. 

„Über nicht autorisierte Streaming-Portale fangen sich an jedem Spieltag Nutzer Schadsoftware ein“, sagt Markus Schaffrin. „Viele Rechner von Menschen, die regelmäßig illegale Streams anschauen, sind Teil eines kriminellen Bot-Netzes, das Spam und Malware verbreitet.“

Samstag, 29. Juli 2017

Start-ups leiden unter Fachkräftemangel

Vor allem IT-Positionen sind schwer zu besetzen



Ein Start-up gründen ist eine Sache, aber wenn die Geschäfte laufen und das junge Unternehmen wächst, stellt sich rasch die Frage nach geeigneten Mitarbeitern. 

Deutsche Start-ups stehen dabei aktuell vor dem Problem, dass auch sie vom Fachkräftemangel betroffen sind: Mehr als jedes zweite Start-up (53 Prozent) gibt an, dass bereits mindestens einmal eine Position nicht besetzt werden konnte, weil sich kein qualifizierter Bewerber gefunden hat. Das ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter mehr als 250 Start-up-Gründern. 

Vor allem IT-Jobs sind dabei schwer zu besetzen. Rund zwei Drittel der Gründer (65 Prozent) geben an, dass es besonders schwer sei, qualifizierte IT-Experten einzustellen. 17 Prozent haben Probleme, Vertriebsmitarbeiter zu finden, 10 Prozent sehen Probleme im Bereich Marketing und Kommunikation. 

Nur rund jedes zwanzigste Unternehmen sieht die größten Probleme bei der Besetzung von Management- und Geschäftsführungs-Positionen (5 Prozent) bzw. im Projektmanagement (4 Prozent). „Wir sehen seit Jahren in der deutschen Wirtschaft einen gravierenden Fachkräftemangel, vor allem mit Blick auf IT-Experten. 

Start-ups konkurrieren an dieser Stelle mittlerweile nicht nur mit großen IT-Konzernen, sondern mit etablierten Unternehmen aus nahezu allen anderen Branchen, die gerade mit Blick auf das Fix-Gehalt häufig mehr bieten können als ein frisch gegründetes Start-up“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Umso wichtiger ist es für Gründer, ein attraktives Paket für Bewerber zu schnüren und auch international nach Kandidaten zu suchen, um nicht in der Wachstumsphase durch Personalmangel ausgebremst zu werden.“

Mit Blick auf die IT-Positionen sind bei den Start-ups vor allem Entwickler Mangelware


17 Prozent der Gründer geben an, dass Backend-Entwickler besonders schwer zu finden sind, 13 Prozent beklagen allgemein ein Fehlen von Entwicklern und Programmierern. 8 Prozent finden keine Javascript-Entwickler, 7 Prozent keine Front-End-Entwickler und ebenso viele keine Mobile-Entwickler. 

Auch bei den Top-Themen der Branche gibt es Schwierigkeiten bei der Mitarbeiter-Suche. So geben 6 Prozent der Gründer an, dass es besonders schwer ist, Big-Data- und Data-Science-Experten einzustellen, bereits heute sehen 3 Prozent einen gravierenden Mangel bei Fachleuten für Künstliche Intelligenz und Machine Learning. Berg: „Gerade bei Start-ups, die sich noch relativ leicht für einen Standort im Ausland entscheiden können, kann der Fachkräftemangel zu einem gravierenden Nachteil für den Standort Deutschland werden. 

Das Ziel, mehr junge Menschen für die Informatik zu gewinnen, etwa in dem flächendeckend ein Schulfach Informatik eingeführt wird, ist nicht nur bildungspolitisch bedeutend, sondern auch konkrete Start-up-Förderung. Und für Fachkräfte aus dem Ausland, die vermehrt insbesondere in die Ballungszentren kommen, muss eine Willkommenskultur entwickelt werden.“

Hinweis zur Methodik: 
Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 252 Gründer von IT- und Internet-Start-ups in Deutschland befragt.

Sonntag, 16. Juli 2017

In welchen Jobs arbeiten wir 2035

Zweidrittel der Jobs unserer Kinder gibt es heute noch nicht



Lucia Falkenberg
Mit der Digitalisierung unserer Arbeitswelt verändern sich auch die Anforderungen an die Mitarbeiter schneller denn je. „Wir befinden uns mitten in einem digitalen Strukturwandel, der Produktionsprozesse umfassend vernetzt. Die Arbeitswelt verändert sich dadurch nachhaltig und immer schneller“, sagt Lucia Falkenberg, Personalchefin und Leiterin der Kompetenzgruppe New Work im eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. „Für die industrielle Revolution 4.0 brauchen wir neben IT-Fachkenntnissen insbesondere menschliche Schlüsselqualifikationen wie Kreativität, Empathie und nicht-lineares Denken.“


Die meisten Berufe der Zukunft gibt es noch nicht


„65 Prozent unserer Kinder werden 2035 in Berufen arbeiten, die es heute in dieser Form noch gar nicht gibt“, schätzt Marcus K. Reif, HR-Experte und Chief People Officer der Personal- und Managementberatung Kienbaum. Wenn Menschen, Maschinen, Anlagen, Logistik und Produkte miteinander kommunizieren und kooperieren, dann braucht es dafür ganz neue Qualifikationsprofile. „Es entstehen viele neue Arbeitsplätze, von denen wir uns heute noch keine Vorstellung machen können – dies hat uns die Geschichte der Industrialisierung gelehrt“, so Reif weiter.

In der Industrie 4.0 verschmelzen traditionelle und digitale Bereiche, die bislang kaum Berührungspunkte hatten. Kernqualifikationen für die Zukunft sind daher Selbstmanagement, die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen und Offenheit gegenüber neuen Technologien. „Künstliche Intelligenz, Robotik, Biotechnologie und maschinelles Lernen sind nur einige der Entwicklungen, die die Geschäftsmodelle von Unternehmen und die Arbeit und Zusammenarbeit der Menschen verändern werden“, ergänzt Falkenberg.

Schnelle Anpassungsfähigkeit ist gefragt


Mit der Digitalisierung steigen auch tendenziell die Anforderungen an die Arbeitskräfte. Die Beschäftigten müssen schließlich vermehrt hochkomplexe und schwer automatisierbare Aufgaben übernehmen. Es bleibt heute und für nachfolgende Generationen eine ständige Herausforderung, sich auf Veränderungen einzustellen. Die Dynamik der Veränderungsprozesse verlangt immer stärker nach Weiterbildungen, Umschulungen oder betrieblichen Fortbildungen.

„Das prägt auch die heutigen Karrieremodelle. Die verlaufen immer seltener linear und verlangen ständige Weiterqualifikation“, sagt Falkenberg. Wenn Führungskräfte und Mitarbeiter die Notwendigkeit des lebenslangen Lernens erkennen, dann schaffen sie eine lernende Organisation – also ein Unternehmen, das Mitarbeitern persönliche Weiterentwicklung ermöglicht. „Das ist ein wichtiges Element einer Corporate Social Responsibility (CSR)-Strategie. Unternehmen wirtschaften damit nachhaltiger und sichern ihre Wettbewerbsfähigkeit.“

Donnerstag, 15. Juni 2017

Arbeiten im Home-Office: die richtige Ausstattung ist das A&O

Im Büro zu Hause


Foto: djd/Stressless

Jobs mit der Aussicht, auch mal von zuhause aus zu arbeiten, sind bei Arbeitnehmern gefragt. Inzwischen bietet eine wachsende Zahl von Arbeitgebern ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, Arbeiten im Home-Office zu erledigen. Wie eine Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) belegt, hätten zwei Drittel aller Deutschen grundsätzliche gerne die Chance, ihre Arbeitsweise - im Rahmen des Machbaren - selbst zu bestimmen. Dabei bevorzugt die überwiegende Mehrheit das Home-Office - zumindest für ein oder mehrere Tage in der Woche.

5 Tipps für das Arbeiten im Home-Office


Wer in flexiblen Arbeitsmodellen arbeitet, muss sich auch zuhause ein produktives Umfeld schaffen:

- Zwischen dem Arbeitsbereich und dem Rest der Wohnung sollte eine klare Grenze möglichst eine Tür, die man schließen kann - vorhanden sein. So wird dem Rest der Familie signalisiert, dass man "auf der Arbeit" ist.

- Nicht an der technischen Ausstattung sparen: Ein schneller Internetzugang, ein großer Bildschirm und ein Telefon mit starkem Akku sind wichtige Voraussetzungen für optimale Arbeitsabläufe.

- Am Bürostuhl sollte nicht gespart werden, schließlich sitzt man jeden Tag gut acht Stunden darauf. Er sollte daher nicht nur bequem sein und den Rücken schonen, sondern sich möglichst jeder Sitzposition automatisch anpassen. Wie zum Beispiel die Home Office Sessel von Stressless, die man in vielen Möbelhäusern testen kann. Adressen zum Probesitzen erhält man telefonisch unter Telefon 0800-19711971 (kostenlos aus dem deutschen Festnetz) oder unter www.stressless.de.

- Eine gute Ausleuchtung des Arbeitsplatzes ist wichtig. Dabei sollte man darauf achten, dass Sonne oder Lampen nie direkt auf den Bildschirm scheinen.

- Es mag verlockend klingen, morgens vom Bett gleich an den Schreibtisch zu wechseln. Doch auch im Home-Office sind Pyjama oder Jogginghose nicht passend. Studien belegen, dass sich Business-Kleidung entscheidend auf die Selbstwahrnehmung auswirken kann und zur Produktivität und Kreativität beiträgt.

- Hochphasen nutzen: Jeder Mensch hat innerhalb eines Tages unterschiedliche Leistungsphasen. So sind Frühaufsteher morgens schon topfit, während sich Langschläfer oft noch bis in die späten Abendstunden voll konzentrieren können.

Was sagt das Finanzamt?


Wenn das Home-Office den Mittelpunkt der Arbeit darstellt, kann man es auch steuerlich geltend machen. Häufig sind die Kosten aber nur bedingt absetzbar. Überlässt der Arbeitgeber dem Angestellten zum Beispiel eine komplette Büroeinrichtung, muss dies als geldwerter Vorteil versteuert werden. Werden dagegen nur einzelne Geräte und Möbel zur Verfügung gestellt, müssen diese nicht versteuert werden. Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind daher gut beraten, die steuerlichen Fragen vorher genau abzuklären.

Montag, 5. Juni 2017

Bitkom bietet Mittelständlern Hilfe bei der Digitalisierung

Kostenloser Leitfaden "In 10 Schritten digital" neu aufgelegt


Hier geht es zum kostenlosen Leitfaden

Lohnt sich Cloud Computing für meinen Betrieb? Welchen konkreten Nutzen habe ich durch die Analyse von Daten? Und wie kann ich mit Start-ups gemeinsam das Produkt von morgen für meine Kunden entwickeln? Solche Fragen stellen sich viele Mittelständler. 

Dass die Digitalisierung nicht nur international agierende Konzerne betrifft, sondern jedes Unternehmen in jeder Branche – diese Erkenntnis ist längst weit verbreitet. Dennoch fällt es oft schwer, die digitale Transformation aktiv zu gestalten. 

Aus diesem Grund hat der Digitalverband Bitkom seinen Leitfaden „In 10 Schritten digital“ neu aufgelegt und bietet ihn kostenlos zum Download an. „Wir haben bei der Digitalisierung in Deutschland kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem. Der Leitfaden soll Mittelständlern konkrete Tipps geben, wie sie ihr Unternehmen Schritt für Schritt in die digitale Welt bringen können“, sagt Bitkom-Präsidiumsmitglied Dirk Röhrborn. So geben aktuell 55 Prozent der mittelständischen Unternehmen an, dass die digitale Transformation eine zentrale Herausforderung für ihr Unternehmen ist. Aber 23 Prozent der Mittelständler haben bislang keine zentrale Digitalstrategie entwickelt.

Konkrete Handlungsempfehlungen für Unternehmen standen im Fokus der Mittelstands-Tour


Die Veröffentlichung des Leitfadens ist der Schlusspunkt der Bitkom Mittelstands-Tour, die am 31. Mai in Berlin zu Ende ging und seit Oktober vergangenen Jahres in insgesamt zehn Städten Station gemacht hat. Neben einem Überblick über die globalen Veränderungen durch die Digitalisierung standen bei der Mittelstands-Tour, zu der in Zusammenarbeit mit den Industrie- und Handelskammern vor Ort eingeladen wurde, konkrete Handlungsempfehlungen für die Unternehmen im Fokus. 

Auf diese Weise konnten in den vergangenen sieben Monaten mehr als 1.000 Mittelständler erreicht werden. Sie profitierten vom Sachverstand ausgewiesener Digitalexperten und erhielten konkreten Rat von Unternehmen aus der eigenen Region, die an bestimmten Stellen schon weiter sind als sie selbst. 

Unterstützt wurde die Mittelstands-Tour von Datev, Microsoft, Salesforce, Scheer sowie TA Triumph-Adler. Röhrborn: „Digitalisierung muss praktisch werden. Mittelständler können sich von Start-ups sicherlich einiges abschauen – zum Beispiel die Bereitschaft, einfach mal loszulegen und auszuprobieren.“


Der Leitfaden „In 10 Schritten digital“ steht zum Download bereit unter: 

Mittwoch, 24. Mai 2017

Fristlose Kündigung bei Änderung im XING-Profil erlaubt?

Mitarbeiter einer Steuerberatungskanzlei ändert Berufsstatus auf "Freiberufler"


Bildquelle: I-vista / pixelio.de

Posts in sozialen Netzwerken haben schon einige Angestellte den Job gekostet. Doch sind die (fristlosen) Kündigungen eigentlich immer erlaubt? 

Das Landesarbeitsgericht Köln musste z.B. entscheiden, ob eine fristlose Kündigung zulässig war, weil ein Arbeitnehmer seinen Berufsstatus bei XING auf „Freiberufler“ änderte.

Eigentlich war schon alles geregelt: Der Mitarbeiter einer Steuerberaterkanzlei vereinbarte mit seinem Arbeitgeber einen Aufhebungsvertrag, mit dem das Arbeitsverhältnis einvernehmlich beendet werden sollte. Kurz vor Ende des Anstellungsverhältnisses änderte der Mitarbeiter aber seinen Berufsstatus bei dem sozialen Netzwerk XING in „Freiberufler“. Hiervon bekam auch sein Arbeitgeber Wind und sprach deswegen eine fristlose Kündigung aus.

Den ganzen Artikel können Sie hier lesen: zum Artikel

Dienstag, 16. Mai 2017

Jung, digital und immer online: Für die Generation Z gilt mobile first

Bereits mehr als ein Drittel der 6- bis 7- Jährigen nutzt ein Smartphone



Das Smartphone ist immer dabei, Emojis und Video-Schnipsel sind das neue Telefonieren und YouTube-Stars die größten Idole: Kinder und Jugendliche in Deutschland sind immer früher, immer länger und immer mobiler im Netz unterwegs. 

Während 2014 noch 39 Prozent der 6- bis 7-Jährigen angaben, zumindest gelegentlich das Internet zu nutzen, ist es heute bereits rund die Hälfte (48 Prozent). Auch die verbrachte Zeit im Internet stieg in diesem Zeitraum sprunghaft an, von 11 Minuten 2014 auf heute 39 Minuten täglich. Ähnlich sieht die Entwicklung bei den 8- bis 9-Jährigen aus. Hier steigerten sich die Werte der Internetnutzer auf 81 (2014: 76) Prozent. Die verbrachte Zeit im Internet hat sich dabei binnen drei Jahren fast verdreifacht von damals 16 auf heute 43 Minuten. 

Deutlich öfter als noch vor drei Jahren nutzen Kinder und Jugendliche Smartphones und Tablets, oft sogar die eigenen. Während vor drei Jahren erst 20 Prozent der 6- bis 7-Jährigen ein Smartphone beziehungsweise Handy nutzten, sind es jetzt 38 Prozent, die Tablet-Nutzung stieg gar von 28 auf 64 Prozent. 

Ab 12 Jahren gehört ein eigenes Smartphone zur Standardausstattung


Über ein eigenes Smartphone verfügen 67 Prozent der 10- bis 11-Jährigen (2014: 50 Prozent), ab 12 Jahren gehört das Gerät dann für so gut wie alle Jugendliche zur Standardausstattung. Insgesamt betrachtet haben 87 Prozent der Kinder ab 10 Jahren ein eigenes Smartphone (2014: 79 Prozent), beim Tablet sind es 33 Prozent (2014: 17 Prozent). „Der Medien- und Internetkonsum von Kindern und Jugendlichen wird immer mobiler. Ins Internet „zu gehen“ ist den Kindern von heute völlig fremd, sie sind „always on“ – egal wo und egal wann“, sagte Bitkom-Vizepräsident Achim Berg bei der Vorstellung der Studie, für die 926 Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren befragt wurden. „Die Generation Y ist in die entstehende digitale Welt reingewachsen. Die Generation Z ist nun die erste Altersgruppe, die vom Kindesalter an mit digitalen Technologien aufwächst.“

Das Smartphone wird bereits von den Jüngsten als mobiler Alleskönner eingesetzt. 88 Prozent nutzen es zum Telefonieren, es folgen Musik hören (83 Prozent), Messenger (82 Prozent), Kamera und Internet (je 78 Prozent) sowie andere Anwendungen (61 Prozent). Mehr als jeder Zweite (51 Prozent) sagt, dass er sich ein Leben ohne Handy nicht mehr vorstellen kann. Allerdings ist das Smartphone in jeder vierten Familie offenbar auch Grund zur Diskussion. So sagen 26 Prozent der Smartphone-Nutzer im Alter von 10 bis 18 Jahren, dass es zu Hause oft Streit gibt, weil das Handy zu viel genutzt wird.


Im Unterschied zum Smartphone werden stationäre und sperrigere Geräte wie Computer und Laptop immer unbeliebter, genauso wie Geräte ohne Internetzugang. Einen eigenen Fernseher haben beispielsweise nur noch 32 Prozent (2014: 41 Prozent). Dafür wird der Smart TV immer beliebter: 2014 besaßen 7 Prozent einen Smart-TV, heute haben bereits 29 Prozent der Kinder und Jugendlichen einen internetfähigen Fernseher. Im Internet wird aber zunehmend mobil gesurft. Während 2014 noch 46 Prozent mit dem stationären PC ins Internet gingen, sind es heute nur mehr 35 Prozent. Die Beliebtheit des Laptops zum Surfen sank im gleichen Zeitraum von 65 auf 49 Prozent. Tablet und Smartphone steigerten sich hingegen um 19 bzw. 12 Prozentpunkte auf 48 und 77 Prozent.



Hohe Beliebtheit der sozialen Netzwerke


Bei den sozialen Netzwerken und Messengern dominiert WhatsApp quer durch alle Altersgruppen: 72 Prozent der 10- bis 11-Jährigen nutzen den Chatdienst bereits. Bei den älteren Jugendlichen ab 14 Jahren ist es dann beinahe jeder (96 Prozent). Auch die Beliebtheit anderer Netzwerke steigt mit zunehmendem Alter deutlich. YouTube nutzen etwa jeder zweite 10- bis 11-Jährige (51 Prozent) und drei Viertel aller 16- bis 18-Jährigen (76 Prozent) zumindest ab und zu auch aktiv. 


Die hohe Beliebtheit der Sozialen Netzwerke zeigt sich auch darin, dass bereits mehr als jeder Dritte (36 Prozent) sagt, dass der eigene Lieblingsstar ein YouTube-Star ist. Damit sind die sogenannten Social Influencer beliebter als Idole aus den klassischen Bereichen Sport (23 Prozent) und Schauspiel (18 Prozent). „Die "Generation Z" schafft sich ihre eigenen Idole. Social-Media-Stars wie Sami Slimani oder Dagi Bee faszinieren Teenager und haben ein Millionenpublikum“, so Berg. Das haben inzwischen auch Unternehmen erkannt. Internetstars tauchen zunehmend im klassischen Marketing, etwa in TV-Werbespots und Magazinanzeigen auf. „Immer öfter hören Eltern als Berufswunsch ihrer Kinder: YouTube-Star.“

Nicht nur das Phänomen Social-Media-Star profitiert vom „always on“ der Jugendlichen, auch Streaming-Anbieter wie Spotify oder Deezer haben Zulauf. Musik hörten 2014 noch 59 Prozent der jungen Generation online, mittlerweile sind es 66 Prozent. Damit hat das klassische Musikhören von CDs nur noch einen minimalen Vorsprung von 2 Prozentpunkten gegenüber dem Musikstreaming. Im Videobereich hat Streaming DVD und Blue-Ray bereits überholt.



Gerade Kinder dürfen im Internet nicht allein gelassen werden


Ihre Internetaktivitäten betrachten Kinder und Jugendliche recht reflektiert. 62 Prozent geben an, dass sie darauf achten, welche persönlichen Informationen sie über sich selbst ins Netz stellen. 54 Prozent sagen außerdem, dass sie darauf achten, welche Informationen, zum Beispiel Fotos oder Kommentare, über sie im Internet sichtbar sind. „Die meisten Jugendlichen gehen im Internet sorgsam mit persönlichen Informationen um. Dazu trägt auch die aktive Einflussnahme der Eltern bei“, sagte Berg. Sechs von zehn der befragten Kinder und Jugendliche sagen, dass ihre Eltern sie darum bitten, nicht zu viel Privates preiszugeben. Beinahe ebenso vielen (57 Prozent) erklären die Eltern auch, was im Netz erlaubt ist und was nicht. Nur jeder Zehnte sagt, dass es die Eltern nicht kümmert, was er im Internet tut. „Gerade Kinder dürfen im Internet nicht allein gelassen werden. Wichtig ist, dass Eltern ihre Kinder von Anfang an begleiten und unterstützen, indem sie gemeinsam mit ihnen in diese Welt eintauchen“, so Berg.

Darüber hinaus sollte die Vermittlung von Internetkompetenz aus Sicht des Bitkom einen festen Platz in den Lehrplänen der Schulen bekommen, um Kindern und Eltern Orientierung zu geben. Weitere Informationen und praktische Tipps vom sicheren Surfen im Web über kostenlose Jugendschutzprogramme bis hin zur Soforthilfe im akuten Mobbing-Fall bieten zahlreiche private und staatliche Initiativen. Eine Übersicht mit den wichtigsten Hinweisen für Eltern und weiterführenden Links hat der Bitkom hier zusammengestellt.

Freitag, 5. Mai 2017

Elektronische Rechnungen verschlanken Prozesse und sparen Papier

E-Invoicing könnte Kosten massiv senken


Foto: Gila Hanssen  / pixelio.de


In Deutschland werden Schätzungen der Bundesregierung zufolge jährlich rund 32 Milliarden Rechnungen ausgetauscht, zu über 90 Prozent in Papierform.1 Das sind bei einer Seite pro Rechnung rund 144.000 Tonnen Schreibpapier, was der Ladung von etwa 48 kompletten Güterzügen entspricht2. Das Einsparpotenzial für das Ausdrucken, Versenden, Frankieren und den entsprechenden Empfangsprozess geht allein in Deutschland in die Milliarden Euro pro Jahr. Dennoch liegt der Anteil elektronischer Rechnungen aktuell noch im einstelligen Prozent-Bereich.

„Daher suchen immer mehr Unternehmen nach Möglichkeiten, Rechnungen elektronisch zu stellen, zu übertragen und zu verarbeiten. Dieses ‚E-Invoicing‘ senkt Kosten signifikant“, sagt Prof. Dr. Georg Rainer Hofmann, Leiter der Kompetenzgruppe E-Commerce im eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. Eine Umfrage unter mittelständischen Unternehmen der Wirtschaftsjunioren Deutschland e. V. zeigt, wieviel es noch zu tun gibt: Nur 9 Prozent der Unternehmen versenden ausschließlich elektronische Rechnungen, 37 Prozent benutzen nur die Papierform und 48 Prozent versenden Rechnungen teils elektronisch und teils auf Papier.

Europäische Standards für E-Invoicing entstehen


Für papierlose Rechnungen verbreitet und gebräuchlich sind zurzeit PDF-basierte Lösungen. Größere Unternehmen nutzen den internationalen Standard EDIFACT. Branchenlösungen sind ebenfalls etabliert, etwa der Standard VDA 4938 des Verbandes der deutschen Automobilindustrie (VDA). Ein Vorschlag für hybride Rechnungen ist das Format ZUGFeRD (Zentraler User Guide des Forums elektronische Rechnung Deutschland). In hybriden Rechnungen sind die Daten in zwei Komponenten gespeichert, in strukturierter Form als XML-Daten und parallel als direkt lesbare ikonische PDF Daten.

„Damit die digitale Transformation im E-Invoicing gelingt, ist es notwendig, auf europäischer Ebene offizielle und damit verlässliche Standards zu definieren. Auf deren Basis lassen sich offene Systeme konstruieren, mit denen elektronische Rechnungen universell erstellt, übertragen, empfangen, verarbeitet und archiviert werden können“, so Hofmann weiter. Ein europaweit einheitliches System sollte Insellösungen einzelner Branchen und Unternehmen möglichst bald ablösen.

Vier Gründe, warum Unternehmen jetzt auf elektronische Rechnungen setzen sollten:
  1. Kosten: Elektronische Rechnungen senken gegenüber Papierrechnungen im Unternehmen Kosten für Ausdruck, Papier, Kuvertierung und Frankierung
  2. Prozessvorteile: Mit papierlosen Rechnungen gelingt die Fakturierung sicherer und schneller, auf den Mittelstand zugeschnitten sind hybride Rechnungsformen wie ZUGFeRD, die PDF und XML-Daten vereinen
  3. Zukunftssicherheit: Derzeit entsteht mit CEN TC 434 ein offizielles europäisches Format. Entsprechend EU-Direktive 2015/55/EU müssen öffentliche Verwaltungen in der EU ab November 2018 E-Rechnungen akzeptieren und verarbeiten können
  4. Ökologischer Beitrag: Bis zu 250.000 Tonnen Schreibpapier lassen sich in der EU einsparen, das entspricht der Ladung von über 80 kompletten Güterzügen
Die Situation der digitalen Rechnungen hat der eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. in einer aktuellen Studie „Akzeptanzfaktoren des E-Invoicing“ untersucht.

1 Vgl. Gesetzentwurf der Bundesregierung vom 12. Oktober 2016

2 Bei einem A4-Blatt pro Rechnung mit einem Gewicht von ca. 5 Gramm

Donnerstag, 27. April 2017

Tipps zum Umgang mit dem Handy am Arbeitsplatz

Dienst ist Dienst


Foto: djd/Roland Rechtsschutz-Versicherungs-AG/chajamp - Fotolia
Viele Dinge sind per Smartphone mit wenigen Klicks innerhalb von Sekunden erledigt. 
Arbeitnehmer sollten allerdings wissen, wann sie ihr Handy für private Zwecke nutzen dürfen.

Kurz schauen, wie der Lieblingsverein gespielt hat, schnell das supergünstige Hotel für den nächsten Urlaub buchen oder einfach nur eine WhatsApp verschicken: All das ist per Smartphone mit wenigen Klicks innerhalb von Sekunden erledigt. Kann der Arbeitgeber einem Arbeitnehmer diese kurzen Auszeiten verbieten? "Der Arbeitnehmer wird für seine Arbeitstätigkeit während der Arbeitszeit bezahlt und nicht für die Durchführung privater Angelegenheiten und somit auch nicht für das private Surfen im Internet. Aufgrund dessen darf der Arbeitnehmer grundsätzlich während der Arbeitszeit nicht privat im Internet surfen, da er - außerhalb der Pausen - seine Arbeitsleistung für den Arbeitgeber zu erbringen hat", erklärt Roland-Partneranwalt Dr. Heiko Weidenthaler aus der Kanzlei Blankenburg-Frank-Weidenthaler in Bad Kissingen.

Private Telefonate nur in Notfällen


Manchmal geht es nicht anders: Eingeschränkte Sprechzeiten machen es oft unmöglich, erst nach Dienstschluss Arzttermine zu vereinbaren. "In dringenden Notfällen ist es dem Arbeitnehmer erlaubt, ausnahmsweise privat während der Arbeitszeit zu telefonieren", so Weidenthaler. Dies gelte aber nur dann, wenn das Telefonat unaufschiebbar sei, etwa wenn ein dringender Arzttermin nicht außerhalb der Arbeitszeit vereinbart werden könne: "Aufgrund seiner Fürsorgepflicht gegenüber dem Arbeitnehmer hat der Arbeitgeber in diesem Fall die Verpflichtung, ein solches privates Telefonat zu dulden, wobei der Arbeitnehmer im Streitfall beweisen muss, dass es sich um einen unaufschiebbaren Notfall handelte. Ansonsten, so Weidenthaler, sei die private Handynutzung während der Arbeitszeit grundsätzlich ein Abmahnungsgrund, da der Arbeitnehmer dadurch seine arbeitsvertraglichen Pflichten verletze. 

Wenn der Arbeitgeber in der Vergangenheit die private Handynutzung während der Arbeitszeit duldete, müsse er vor Ausspruch einer Abmahnung den Arbeitnehmer darauf hinweisen, dass er die private Nutzung künftig nicht mehr dulde.

Absolutes Handyverbot zulässig


Um Konflikte rund um die Handynutzung zu vermeiden, sind einige Arbeitgeber dazu übergegangen, ein striktes Handyverbot am Arbeitsplatz zu erteilen. "Nach derzeitiger Rechtsprechung ist der Arbeitgeber berechtigt, ein generelles Handyverbot auszusprechen. Eine höchstrichterliche Entscheidung durch das Bundesarbeitsgericht steht zwar noch aus, aber es ist zu erwarten, dass es ein striktes Handyverbot für zulässig erachten wird", so Weidenthaler. 

Der Arbeitgeber könne aber nicht verlangen, dass ein Smartphone oder ein Handy vor Arbeitsbeginn abgegeben werde: "Dies würde in unzulässiger Art und Weise in die Eigentumsrechte des Arbeitnehmers eingreifen."

Handys dürfen nicht an den Firmen-PC


Das Smartphone wird heute als Kamera, Unterhaltungs- oder auch Speichermedium genutzt. Viele Arbeitnehmer sind deshalb geneigt, ihr Smartphone ab und zu an den Firmenrechner anzuschließen, um Bild-, Musik- oder Textdateien herauf- oder herunterzuladen. 

Davon rät Roland-Partneranwalt Dr. Heiko Weidenthaler aus der Kanzlei Blankenburg-Frank-Weidenthaler in Bad Kissingen ab: "Der Arbeitnehmer darf sein Handy nicht an den Firmen-PC anschließen, um Fotos oder Dateien zu übertragen. Schließlich ist der Firmen-PC Eigentum des Arbeitgebers und darf nicht ohne Erlaubnis des Arbeitgebers für private Dinge genutzt werden." 

Zudem berge der Datentransfer das Risiko, dass auf diese Weise gegebenenfalls Viren auf den Firmen-PC gelangen könnten.

Mittwoch, 19. April 2017

Botfrei warnt vor Phishing-SMS

Gefälschte SMS stammen angeblich von GMX, der Link führt jedoch auf eine Phishing-Website



Zahlreiche Nutzer in Deutschland erhalten zurzeit gefälschte SMS. Diese geben vor, sie stammen vom Freemailing-Anbieter GMX. Doch tatsächlich verbreiten Cyberkriminelle zurzeit massiv diese Kurznachrichten mit dem Ziel, Nutzernamen und Passwörter für das E-Mail-Konto der Kunden auszuspionieren. Einen Hinweis darauf, dass hier Cyberkriminelle am Werk sind, liefern unter anderem die Rechtschreibfehler im SMS-Text: „Ihr Konto wurde im Prufungsprozess nicht freigegeben, Um die Aussetzung zu vermeiden melden Sie sich bitte bei Ihrem Konto an: hxxp://anmelden.gmx-dc.com/“

„Alle Nutzer solcher Dienste sollten kritisch sein und solche Aufforderungen genau prüfen“, warnt Peter Meyer. Er ist Leiter Cyber Security Services im eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. und verantwortlich für das Anti-Botnet-Beratungszentrum Botfrei. „Nutzer sollten niemals auf einen Link klicken, der ihnen irgendwie verdächtig vorkommen“. Neben dem Verlust persönlicher Daten droht auch die Gefahr einer Infektion mit Schadsoftware.

Aufmerksame Nutzer sind der beste Phishing-Schutz


„Cyberkriminelle konzentrieren sich verstärkt auf Smartphone-Nutzer, wie die aktuelle Phishing-Welle zeigt“, sagt Meyer. Die Nutzer gelangen direkt aus der SMS hinaus auf die gefälschte Website mit der Aufforderung, hier ihre Login-Daten einzugeben. „Der beste Schutz vor Spam- oder Phishing-SMS ist ein aufmerksamer Nutzer, der solche Nachrichten bei geringsten Zweifeln einfach löscht“, sagt Meyer. Sicherheit bietet auch eine 2-Faktor-Authentifizierung, die von immer mehr Online-Services angeboten wird. Nutzer sollten sich, wo es geht, für diese doppelte Verifizierungsmethode entscheiden.

Opfer sollten ihr GMX-Passwort sofort ändern


Nutzer, die Opfer einer Phishing-Attacke wurden, sollten sich umgehend in ihrem echten Nutzerkonto anmelden und das Passwort ändern. Zusätzlich sollten sie darauf achten, ob die Cyberkriminellen in der Zwischenzeit Weiterleitungen eingerichtet haben. Wir raten Nutzern zudem zu überprüfen, ob sie die Kombination aus E-Mail-Adresse und Passwort auch in anderen Online-Services nutzen. Gegebenenfalls sollten sie auch bei Facebook oder in Shops wie Amazon ihre Login-Daten ändern.

Weitere Information zum wirksamen Schutz vor Phishing gibt es unter https://wiki.botfrei.de/Phishing. Botfrei ist ein Service von eco – Verband der Internetwirtschaft e. V.

Freitag, 14. April 2017

Sechs von zehn Nutzern steuern ihr Smartphone per Spracheingabe

Das Smartphone gehorcht aufs Wort



Telefonieren, texten, surfen – und die digitale Technik gehorcht aufs Wort: Sechs von zehn Nutzern (59 Prozent) steuern ihr Smartphone per Spracheingabe. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung des Digitalverbands Bitkom. 

Das Smartphone freihändig auf Zuruf zu bedienen wird demnach immer beliebter. Im Vergleich zum Vorjahr (52 Prozent) stieg der Wert um 7 Prozentpunkte. „Das Smartphone ist ein Wegbereiter für digitale Sprachassistenten, die mit jeder Anfrage dazulernen und immer besser werden. Das ermöglicht viele zusätzliche Anwendungen wie zum Beispiel die Steuerung des vernetzten Zuhauses“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. 

Am populärsten ist die Sprachsteuerung unter jungen Smartphone-Nutzern. Sieben von zehn (70 Prozent) der 14- bis 29-Jährigen setzen sie ein, jeweils sechs von zehn sind es bei den 30- bis 49-Jährigen (60 Prozent) und 50- bis 64-Jährigen (58 Prozent). In der Altersgruppe 65 plus nutzen immerhin schon drei von zehn Personen (28 Prozent) die Spracheingabe.

Am häufigsten kommt die Sprachsteuerung beim Telefonieren zum Einsatz

Gut drei Viertel (76 Prozent) nutzen sie zum Anrufen von Kontakten. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) verfasst darüber Textnachrichten und knapp jeder Dritte (31 Prozent) startet so Suchanfragen beziehungsweise Internetrecherchen. Jeder Fünfte (20 Prozent) nutzt die Spracheingabe für Übersetzungen, gut jeder Sechste (18 Prozent) zum Navigieren beziehungsweise für die Routenplanung und jeder Zehnte (10 Prozent) zum Starten von Programmen oder Apps.

Aus Nutzersicht bietet diese Form der Bedienung viele Vorteile

„Die Sprachsteuerung bringt Komfort, Geschwindigkeit und Effizienz. Der Durchschnittsnutzer kann 150 Wörter pro Minute sprechen, aber nur 40 Wörter pro Minute tippen“, sagt Rohleder. 
Durch die Vernetzung mit weiteren intelligenten Geräten werde die Sprachsteuerung über das Smartphone hinaus eine immer größere Rolle spielen. Das zeige auch die zunehmende Verbreitung digitaler Sprachassistenten für das heimische Wohnzimmer, die von verschiedenen Anbietern erhältlich sind. Auf Zuruf informieren die Assistenten etwa über das Wetter, suchen die passende Bahnverbindung für die nächste Reise oder lesen Wikipedia-Einträge vor. 
Künftig werden sich über die intelligenten Lautsprecher auch Haushaltsgeräte wie Lampen, Musikanlage, Heizung und Waschmaschine per Sprachbefehl steuern lassen. Rohleder: „Die Technologie hat das Potenzial, die Haushalte zu erobern und den Alltag in den eigenen vier Wänden spürbar zu erleichtern.“
Hinweis zur Methodik: 

Grundlage der Angaben ist eine Befragung, die Bitkom Research durchgeführt hat. Dabei wurden 1.011 Personen ab 14 Jahren befragt, darunter 836 Internet- und 757 Smartphone-Nutzer. Die Umfrage ist repräsentativ.